Das Subaru-Teleskop ist ein Spiegelteleskop, das von der japanischen Forschungsinstitution National Astronomical Observatory of Japan in 4139 Metern Höhe auf dem Mauna-Kea-Observatorium in Hawai betrieben wird. Das von der japanischen Regierung in Auftrag gegebene Teleskop befindet sich auf dem schlafenden Vulkan Mauna Kea, der auch die Heimat so manch anderer Teleskope ist, darunter auch die beiden Keck-Teleskope des Keck-Observatoriums.

Der Name „Subaru“ bezeichnet im Japanischen den Sternhaufen der Plejaden (Siebengestirn). Als Geburtsstunde des Teleskops gilt der 28. Januar 1999. An diesem Tag hatte der Subaru nämlich das so genannte First Light. Mit dem „ersten Licht“ wird der Augenblick bezeichnet, in dem das Licht eines Sterns zum ersten Mal auf die Linse eines neuen Teleskops trifft.

Die komplexe Technik hinter dem Subaru-Teleskop

Das Subaru-Teleskop ist zusammen mit dem ihn umgebenden und tragenden Gebäuden 43 Meter hoch. Der Komplex hat in der Basis einen Durchmesser von 40 Metern und bringt insgesamt 2.000 Tonnen auf die Waage. Die Außenhülle des komplexen Konstrukts besteht aus Aluminiumplatten. Das Herz des Subaru-Teleskops ist der Hauptspiegel, der von dem US-amerikanischen Unternehmen Corning gefertigt wurde. Er hat einen Durchmesser von 8,2 Meter, ist 20 Zentimeter dick und wiegt 22,8 Tonnen. Die Brennweite beträgt 15 Meter, während die Oberflächengenauigkeit 14 nm erreicht.

Beobachtungen des Weltraums können an vier Brennpunkten des Subaru-Teleskops durchgeführt werden. Da ist zum einen der aus der Subaru Prime Focus Camera bestehende Primärfokus (F2,0), ferner der Cassegrain-Focus (F12,2) sowie der optische Nasmythfokus (F12,6) und der Infrarot-Nasmythfokus (F13,6). Das Subaru-Teleskop erreicht eine maximale Schwenkgeschwindigkeit von 0,5 /s.

Funktion und wissenschaftliche Ergebnisse

Sinn und Zweck des Subaru-Teleskops ist die Beobachtung im sichtbaren und Infrarotbereich. Seit dem First Light ist Forschern mit seiner Hilfe so manche wissenschaftliche Entdeckung gelungen. Das Besondere am Subaru-Teleskop ist die Tatsache, dass mit ihm das Universum nicht nur in seiner zeitlichen, sondern auch in seiner räumlichen Ausdehnung beobachtet werden kann. Das unterscheidet das japanische Teleskop etwa vom Hubble Deep Field, das – wie der Name schon andeutet – „zeitlich“ in die Tiefe blicken kann.

Dank dieser besonderen Fähigkeit haben Wissenschaftler im Jahr 2007 eine Galaxie entdeckt, die etwa 12,88 Milliarden Lichtjahre entfernt ist. Sie sendete ihr Licht gerade mal 780 Millionen Jahre nach dem Urknall aus. Zum Vergleich: Nach Messungen des Weltraumteleskops Planck sind seit dem Big Bang etwa 13,81 Milliarden Jahre vergangen.

Darüber hinaus geht auf das Subaru-Teleskop eine weitere wichtige astronomische Erkenntnis zurück. Im Jahr 2009 konnte mit Hilfe des Faint Object Camera And Spectrograph (dem FOCAS) des Subaru und des VIMPOS-Instruments des Very Large Telescope der Europäische Südsternwarte ESO die größte bekannte Galaxien-Ansammlung des Universums entdeckt werden. Das Filament, die Materieansammlung also, ist rund 6,7 Milliarden Lichtjahre entfernt und weist eine Masse auf, die etwa 10.000 Mal schwerer ist als unsere Milchstraße.