Herbst

Birke im Herbst (Martin Mißfeldt, 1989, Öl auf Leinwand)

Es gibt drei verschiedene Methoden, um den Frühlingsanfang zu datieren.

  • Der kalendarische oder auch astronomische Frühlingsanfang richtet sich nach dem Stand der Sonne. Frühlingsbeginn ist genau der Tag, an dem Tag (Helligkeit) und Nacht (Dunkelheit) exakt gleich lang sind (gemessen am Sonnenaufgang). Die Sonne überquert an diesem Tag eine imaginäre Linie, die senkrecht zum Äquator aufsteigt. Sie wandert in Richtung Norden und leutet im Süden den Herbstanfang ein. In diesem Jahr fällt dieser Zeitpunkt auf den 22. März.
  • Der meteorologische Frühlingsanfang ergibt sich aus statistischen Werten der Wetteraufzeichnungen. Dabei zeigte sich, dass es Ende Februar / Anfang März meist zu einem Wetterumschwung kommt. Weil die Meteorologen ihre Jahreszeiten immer zu Beginn eines Monats starten lassen, liegt der meteorologische Frühlingsbeginn immer auf den 1. März eines Jahres.
  • Der phänologische Frühlingsanfang richtet sich nach nach dem Entwicklungsstand der Pflanzen. Er lässt sich nicht auf einen exakten Tag terminieren. Stattdessen zeigt die Entwicklung von Knospen, Blüten und Früchten an, ob sie früher oder später zu wachsen beginnen (verglichen mit Beobachtungen der vergangenen Jahre). Der phänologische Frühlingsbeginn lässt sich auch deshalb nicht auf einen Tag festlegen, weil der Zeitpunkt klimatisch bedingt natürlich zu regionalen Unterschieden kommt.

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Jahreszeiten

In unseren gemäßigten Breiten (Mitteleuropa) kennen wir 4 Jahreszeiten. Ursache der Jahreszeiten ist die um 23° geneigte Erde (orientiert an der scheibenförmigen Bahn um die Sonne). Die Jahreszeiten werden jeweils durch astronomische Ereignisse (Sonnenstände) eingeleitet:

  • Frühling (Frühlingsanfang: 20./21. März, Übergang der Sonne von der Südhalbkugel zur Nordhalbkugel)
  • Sommer (Sommeranfang: 21. Juni, längster Tag, Sonnenwende)
  • Herbst (Herbstanfang: 22./23. September, Übergang der Sonne von der Nordhalbkugel zur Südhalbkugel)
  • Winter (Winteranfang: 21. Dezember, kürzester Tag, Sonnenwende)
Jahreszeiten

Jahreszeiten – mit Herbstanfang (unten)

Frühlingstagundnachtgleiche

Wie erwähnt, fällt der astronomische Herbstanfang auf den Tag der Frühlingstagundnachtgleiche (Äquinoktium = Tagundnachtgleiche). Das ist der Tag, an dem Tag und Nacht exakt gleich lang sind, nämlich 12 Stunden. Man kann auch sagen: die Sonne überschreitet in dem Moment den Äquator bzw. eine senkrecht zum Äquator stehende Scheibe. Während sie sich im Winter über der Südhalbkugel befand, wandert sie nun über den Äquator und befindet sich über der Nordhalbkugel der Erde. Die Frühlingstagundnachtgleiche ist auf der Nordhalbkugel entsprechend Frühlingsbeginn.

  • Den Zeitpunkt der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche nennt man Primaräquinoktium.
  • Den Zeitpunkt der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche nennt man Sekundaräquinoktium.

Wenn bei uns Sommer ist, ist in den gemäßigten Breiten der Südhalbkugel Winter, und andersherum. Auf der folgenden Grafik sieht man, wann die Sonne jeweils auf und untergeht. Am 22. / 23. September geht sie morgens um 6 Uhr (wegen Sommerzeit erst um 7 Uhr) auf und abends um 18 Uhr (wegen Sommerzeit erst um 19 Uhr) unter.

Sonnenwende und Tagundnachtgleiche

Sonnenwende und Tagundnachtgleiche
Grafik: Zlatko Krastev, Quelle: Wikipedia

Bauernweisheit des Tages

„Proserpina nach Dante Gabriel Rossetti“
Martin Mißfeldt, 2006, Gouache auf Papier
„Macht der August uns heiß, so bringt der Winter viel Eis!“